Die
Gründung der Stadt wird auf etwa 1245 datiert,
Verleihungsurkunden der
Stadtprivilegien sind nicht mehr erhalten. Sicher ist jedoch, dass die
Stadt nach dem sogenannten "Lipp. 3-Straßenmodell" angelegt
worden ist,
das heißt für die Stadtgründung wurde
lippisches Recht gewählt (etwa
Stadtrecht von Lippstadt und Lemgo in vielleicht etwas
abgeänderter
Form).Lügde wurde als "Festungskleinstadt"
planmäßig angelegt, sie war
befestigter Mittelpunkt für die Territorialpolitik der Grafen
von
Pyrmont (bis zum Jahr 1668).
Die Stadt wurde planmäßig angelegt, sie ist - trotz
mehrerer Großbrände
- nahezu im Grundrisscharakter erhalten geblieben. Die Altstadt wird
geprägt durch die frühklassizistischen
Fachwerkackerbürgerhäuser mit
ihren typischen hallenartigen Deelen und die Wall- und Grabenzone mit 2
komplett erhaltenen Stadttürmen und Stadtmauer. Drei
dominierende
Längsstraßen sind durch schmale
Querstraßen leiterförmig miteinander
verbunden, der lang-ovale Stadtgrundriss mit überwiegend klein
strukturierten Grundstücken ist bis heute praktisch
unverändert
erhalten geblieben. Die Grenzen des historischen Stadtkernes
sind durch
die etwa 1500 m lange Stadtmauer mit Wehrtürmen und Wehrgraben
deutlich
ablesbar.
Der wohl kleinste Garten Deutschlands? ca. 20
cm. breit und 6m. lang
Südlich der
heutigen Stadt Lügde steht auf einem Bergsporn inmitten eines
früher
befestigten Friedhofes die St. Kilianskirche. Sie weist in die
Sachsenkriege Karls des Großen zurück. In
Karolingischer Zeit entstand
hier eine (Vorgänger-) Kirche, ein einschiffiger Saalbau mit
rechteckigem Chor und einem späteren nördlichen
Anbau. Dieser Bau
bestand im Kern bis in das 12. Jahrhundert. Um 1200 wurde die Kirche
verlängert und im Westturm erhöht. Es entstand in
dieser Zeit die
heutige Kilianskirche, eine romanische kreuzförmige
Gewölbebasilika mit
hohem Mittelschiff und niedrigen Seitenschiffen, einem Ostquerhaus,
einem Chorquadrat und runden Absiden im Chor wie an den
Ostwänden des
Querhauses. Die Kreuzgratgewölbe wurden nach Vorlage der
Benediktinerklosterkirche zu Lippoldsberg an der Weser entworfen.Im
Westen des Mittelschiffs stand ein romanischer Taufstein. Bemerkenswert
ist, dass der äußere Bau der Kirche in seiner
ursprünglichen Form bis
heute erhalten geblieben ist. Die Kilianskirche war früher
auch
Grablege für bedeutende Persönlichkeiten, z.B. des
Grafen Moritz von
Pyrmont, der im Jahr 1494 in Lügde starb und als Letzter des
Schwalenberger Geschlechts mit Schild und Helm in der Kilianskirche
begraben wurde.Die Kilianskirche ist umgeben von einem Friedhof, einer
der wohl ältesten Ruhestätten weit und breit. Die
Gesamtanlage wird
umfasst von einer hohen Bruchsteinmauer, die der Kirche den Charakter
einer Wehrkirche verleiht.
Am Platz
der Übernachtung Karl des Großen wurde
eine Kirche errichtet, an
deren Stelle wiederum im 12. Jahrhundert die heutige Kilianskirche
erbaut wurde.
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Stadt Lügde
Textauszüge mit freundlicher Genehmigung Herr Thiele Stadt
Lügde - Fotos copyright Franz Paus